Zweite Phase für Grundbuchzentralarchiv

Hoher Besuch auf dem Salamander-Areal! Neben dem baden-württembergischen Justizminister Dr. Rainer Stickelberger gaben sich Professor Dr. Robert Kretzschmar, Präsident des Landesarchivs Baden-Württemberg, Claus Schmiedel, SPD-Fraktionsvorsitzender im Landtag, und der CDU-Landtagsabgeordnete Klaus Hermann die Ehre.

Grund ihres Besuchs: Die Einlagerung aus den Grundbuchämtern des Landes geht in die zweite Phase. Am 21.03.2012 ist das Grundbuchzentralarchiv in Kornwestheim ist offiziell in Betrieb gegangen. Auf einer Fläche – größer als zwei Fußballfelder – werden seither auf dem historischen Salamander-Areal Grundbücher und Grundakten gelagert.

Baden wird mit Württemberg komplettiert

Bisher trafen im Grundbuchzentralarchiv nur Akten aus Baden ein. Mit der Lieferung vom Notariat Heilbronn beginnt bei der Einlagerung aus den Grundbuchämtern des Landes ein neuer Abschnitt; es werden nun auch vom württembergischen Landesteil Archive übernommen und zentral aufbewahrt.

Dabei ließ es sich Stickelberger nicht nehmen, selbst Hand anzulegen. Unter den Augen der Pressevertreter hievte er persönlich einen schweren Karton von der Palette. Ein kleiner Schritt für den Minister, aber ein großer Schritt für das Areal: In der nahen Zukunft kommt auf das Grundbuchzentralarchiv einiges zu – 100 Kilometer Akten werden aus dem württembergischen Raum angeliefert. Weitere 50 Kilometer stehen noch aus Baden an. Bisher sind bereits 30 Kilometer in Kornwestheim angekommen.

Akten sind schwerer als Schuhe

30 Kilometer Akten! Hier ist die Traglast des historischen Gebäudes gefordert: „Akten sind schwerer als Schuhe“ gab der baden-württembergische Justizminister zurecht zu bedenken. Umfangreiche Berechnungen zur Statik waren dadurch notwendig geworden. Ein Blick in eines der Magazine zeigt das: es reihen sich Regal an Regal mit den Archivboxen. „Ein beladenes Regal wiegt rund 12 bis 14 Tonnen“, erläutert Michael Aumüller, Leiter des Grundbuchzentralarchivs. Wichtig ist auch die richtige Temperatur: 16 Grad Celsius sollten es sein, mit einer Luftfeuchtigkeit von unter 15%.

Teilweise über 100 Mitarbeiter

Bezirksnotarin Anita Schwarz berichtete der Kornwestheimer Zeitung, dass die Mitarbeiter des Archivs zu Beginn sogar mit dem Rad durch die Gänge gefahren seien. Heute nutzen sie jedoch Industrieroller. Auch hier ist der Fortschritt unaufhaltbar 🙂 Ende 2017 soll die Reform abgeschlossen sein – dann werden auf dem Salamander-Areal rund 182 Regalkilometer Akten verwahrt. „Damit wir zukunftsfähig bleiben, mussten wir das Grundbuchwesen neu aufstellen“, erläutert Stickelberger. „Ein gut funktionierendes, zeitgemäß organisiertes Grundbuchwesen ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor“, so der Justizminister. In Zukunft werden statt bislang zwölf Regalkilometern Akten pro Jahr 54 Regalkilometer in Kornwestheim angeliefert, wo über 100 Mitarbeiter die Unterlagen erfassen und verwalten.

Quelle Zitate: Kornwestheimer Zeitung 

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  • Salamander Areal, Grundbuchzentralarchiv: © Tobias Bugala / IMMOVATION AG