Unkerich soll in Deutschland wieder heimisch werden

Wer Lurchi kennt, der kennt auch Unkerich. In den Abenteuern des Feuersalamanders ähnelte die fröhliche Gelbbauchunke mit blauer Mütze einem Polizisten. Heute sind Gelbbauchunken selten geworden. Die vom Aussterben bedrohte Amphibie soll aber in Teilen Deutschlands wieder ausgesetzt werden, damit sie hierzulande wieder heimisch wird.

Die Gelbbauchunke erkennt man – der Name sagt es schon – am gemusterten grellgelben Bauch. Die Farbe soll sie vor Fressfeinden schützen. Naht Gefahr, hilft eine Art Unkenreflex: Unkerich dreht sich dann auf den Rücken, zeigt den gelben Bauch und signalisiert so, dass er ungenießbar ist. Dies soll Fressfeinde vor dem Hautgift warnen, welches sie in dieser Situation absondert. Ein völlig entgegengesetzte Funktion hat der Rücken: die graubraune Rückefärbung ist eine gute Tarnung und mit dreieinhalb bis fünf Zentimetern ist der kleine Froschlurch sowieso nicht gerade ein Riese.

Seine ursprüngliche Heimat waren früher Bach- und Flussauen. Heute findet man Lurchis Freund leider eher in Pfützen, Traktorspuren oder Wassergräben. Unkerichs natürliche Pendants sind mittlerweile streng geschützt. Man darf sie nicht fangen, stören, verletzen oder gar töten.

Lurch des Jahres soll in Deutschland wieder heimisch werden

Einen guten Anfang haben Naturschützer in Niedersachsen gemacht. In einem Steinbruch im Kreis Auetal hat man vor kurzem zum ersten Mal die in Deutschland vom Aussterben bedrohte Gelbbauchunke wieder ausgesetzt. Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienunke hat die Gelbauchunke übrigens zum Lurch des Jahres 2014 ausgerufen! Sollte dieses Abenteuer zu einem – wie zu hoffen ist – guten Ende kommen, dann heißt es – entgegen allen Unkenrufen wieder: Lange schallt’s im Walde noch, auch unser Unkerich, der lebe hoch …

Bildquellen

  • Unkerich: © IPSAK (IMMOVATION-Unternehmensgruppe)