Die EnBW berichtet in ihrem Magazin über ein Projekt auf dem Salamander-Areal: Eine 42 Tonnen schwere Trafostation versorgt das Areal in Kornwestheim mit Strom. Um die Optik des historischen Areals zu erhalten, hat die EnBW die hochmoderne Versorgungsstation fünf Meter unter der Erde verborgen: ein herausforderndes Projekt.
Auf gut 90.000 Quadratmetern entstehen auf dem historischen Ort in Kornwestheim Wohnungen, Büros, Gewerberäume und Ladengeschäfte. Das ehemalige Fabrikgelände ist im Umbruch. Und das betrifft auch die Technik: Um das Industriedenkmal in seiner Schönheit zu erhalten und den hohen Stromverbrauch aller Gebäude zu decken, war eine spezielle Lösung erforderlich. „Wir haben hier denkmalgeschützte Bauten, viele Stromabnehmer und wenig Platz“, erläutert Eugen Hollstein vom Center-Management. „Das war selbst für echte Energieprofis eine große Herausforderung“. Beauftragt hat er damit Michael Schäfer und sein Team von den netznahen Dienstleistungen der EnBW.
Die Empfehlung der EnBW: eine sogenannte Unterflurstation:
„Dabei verschwindet das komplette Bauwerk inklusive der gesamten Technik einer Trafostation unter der Erde“, erklärt EnBW-Projektleiter Michael Schäfer. Fünf Meter tief senkte ein Kran die 42 Tonnen schwere Station im November in eine fünf auf zehn Meter große Baugrube ab. Zu sehen sind jetzt nur noch Lüftungsschlitze. „Die Station wird pro Jahr rund 3,5 Millionen Kilowattstunden übertragen”, sagt Michael Schäfer weiter, „und wenn Bedarf oder Anschlussleistung steigen sollten, kann sie entsprechend ausgebaut werden.“
Nicht kalkulierbarer Strombedarf
Flexibilität war eine der großen Herausforderungen bei der Versorgungsplanung für das Areal. „Denn wo früher die Herstellung von Salamander- Schuhen Strom zu voraussehbaren Zeiten brauchte, haben wir nun gut 400 Abnahmestationen mit noch nicht kalkulierbarem Strombedarf. Und wir müssen mindestens zwei Blockheizkraftwerke in die Arealversorgung mit einbinden“, gibt Eugen Hollstein zu bedenken. „Wir wissen ja noch nicht einmal, welche Mieter einziehen und was sie machen“. Zudem müssen der Verbrauch jeder einzelnen Abnahmestelle eindeutig ablesbar und die relevanten Daten mittels modernster Messtechnik übertragbar sein, um genau abrechnen zu können.
Deutschlandweit nur 50 bis 100 Unterflurstationen
Gebaut hat die Unterflurstation die Firma Betonbau. Sie war auch für die Anlieferung verantwortlich. Vertriebsaußendienstmitarbeiter Stefan Hagenbucher schätzt, dass deutschlandweit nur 50 bis 100 Unterflurstationen im Einsatz sind. 80 Prozent davon hat seine Firma gebaut, etwa in Koblenz zur Bundesgartenschau entlang der Rheinpromenade. „Besonders herausfordernd dabei sind die Dichtigkeit und die Kühlung: Die Technik muss vor Regen sowie Grundwasser geschützt werden und die Transformatoren müssen gekühlt werden“, sagt Stefan Hagenbucher.
Quelle: EnBW – das Magazin