“Sei freundlich und hilfsbereit”, “Salamander bedeutet Qualität”, “Acht geben länger leben”. Das sind einige der Botschaften, die Jacob Sigle und Max Levy den Arbeitern auf dem Areal mit auf den (Arbeits-)weg gegeben haben.
In den Farben des Lurchis – schwarz auf gelb – finden sie sich heute noch in den Treppenhäusern des Areals. Sie sind denkmalgeschützt und werden daher erhalten. Manche davon kann man sich auch noch heute zu Herzen nehmen: “Spare Material” oder auch der Tipp, das Leergut nicht zu vergessen 🙂
Jakob Sigle
… kam als Sohn der Elisabeth Sigle, geb. Hammer, und des Johann Christoph Sigle zur Welt. Sein jüngerer Bruder war Ernst Sigle.
Sigle machte zunächst eine Schuhmacherlehre in seiner Heimatstadt, um dann 1878 bis 1881 in Marbach am Neckar zu arbeiten. Während seiner Militärzeit in Ulm 1881 bis 1884 war er Kompanieschuster. Anschließend arbeitete er in Stuttgart, um sich dann ab 1885 in Kornwestheim mit seinem Meisterbetrieb selbständig zu machen. 1889 erfolgte mit seinem Bruder Christoph die Firmengründung „Gebrüder Sigle“. Ab 1891 übernahm der Stuttgarter Handelsvertreter Max Levi (1868–1925) den Vertrieb.
Sigle informierte sich bei seinen Reisen nach Amerika über die dortige Schuh-Fabrikation. 1905 gründete er zusammen mit Rudolf Moos die „Salamander-Schuhgesellschaft mbH“ mit Sitz in Berlin. 1909 übernahm „J. Sigle und Cie“ das gesamte Unternehmen, und Levi baute ein eigenes Filialnetz auf, das 1909 26 Geschäfte umfasste. 1916 wurde das Unternehmen in eine AG umgewandelt und es erfolgte der Zusammenschluss der drei Werke in Kornwestheim, Türkheim (1917) und Berlin (1905) als „Salamander AG“ (seit 1930). Sigle engagierte sich auch sozialpolitisch, indem er 1905 die Arbeitszeit auf 53 Wochenstunden herabsetzte und ab 1912 als erster Schuhfabrikant Deutschlands für seine Beschäftigten eine Woche bezahlten Urlaub einführte.
Hier geht es zur Geschichte des Salamander-Areals.
Bildquellen
- Salamander Areal Treppenhaus: IMMOVATION / ©Tobias Bugala